Epheben

[859] Epheben (griech.), bei den Griechen die zur Mannbarkeit (Hebe) herangereifte männliche Jugend. In Athen erfolgte der Eintritt in die Ephebie mit zurückgelegtem 16. Jahr und wurde durch ein Familienfest gefeiert, bei dem man Herakles ein Trankopfer darbrachte. Eine zweijährige Übungszeit im Gymnasium zur militärischen Ausbildung fand ihren Abschluß durch die Mündigkeitserklärung und Aufnahme in die Bürgerliste; die E. wurden hierauf im Heiligtum der Agraulos mit Schild und Speer bewaffnet und eidlich zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet. Nach zweijährigem Dienst als Peripoloi, d.h. Grenz- und Sicherheitswächter im Lande, begann mit dem 20. Jahre die Teilnahme an der Volksversammlung und die Verpflichtung zum Kriegsdienst auch außerhalb des Landes. In Sparta reichte die Ephebie vom 18.–30. Jahr und hießen die E. anfangs Melleirĕnes (werdende Jünglinge), vom 20. Jahr an, wo der eigentliche Kriegsdienst begann, Eirĕnes. Vgl. Dittenberger, De ephebis atticis (Götting. 1863); Dumont, Essai sur l'éphébie attique (Par. 1875 bis 1876, 2 Bde.); Grasberger, Erziehung und Unterricht im klassischen Altertum, Bd. 3: Die Ephebenbildung (Würzb. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 859.
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