Essigsäuresalze

[123] Essigsäuresalze (Acetate), Verbindungen der Essigsäure mit Basen, entstehen, indem in der Essigsäure CH3.COOH der Wasserstoff der Karboxylgruppe durch Metall vertreten wird, und werden durch Behandeln von Metallen, Oxyden oder Kohlensäuresalzen mit Essigsäure, auch durch Zersetzung von essigsaurem Baryt oder essigsaurem Blei mit Schwefelsäuresalzen dargestellt. Essigsäure ist einbasisch und bildet nur eine Reihe von Salzen. Die Alkalisalze bilden aber auch Diacetate oder saure Salze, und von Eisen, Aluminium, Blei, Kupfer sind basische E. bekannt. Die neutralen E. sind fast sämtlich in Wasser, größtenteils auch in Alkohol löslich; in kaltem Wasser schwer löslich sind das essigsaure Silber, das Quecksilberoxydulsalz und die basischen Salze. Die meisten E. kristallisieren leicht, beim Erhitzen verlieren die mit schwacher Base den größten Teil ihrer Säure unverändert, und es entsteht nur wenig Aceton neben brenzligen, ölartigen Produkten; die Salze mit starker Base zerfallen in Kohlensäuresalz und Aceton. Beim Erhitzen der E. mit Natronkalk entsteht Methan CH4. Lösungen der E. zersetzen sich namentlich leicht bei Gegenwart von freiem Alkali in kohlensaures Salz und schleimige Materie. Viele E. werden technisch, einige auch medizinisch benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 123.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: