Falerĭi

[288] Falerĭi, alte Stadt im südlichen Etrurien, an einem Zufluß des Tiber, beim heutigen Civita Castellana, nach den dort gefundenen Inschriften von einem den Latinern verwandten Stamm (Falisker) bewohnt, ergab sich den Römern 394 v. Chr., nach der Sage freiwillig, weil der sie belagernde Camillus den Verrat eines Schulmeisters, der die Kinder der angesehensten Falisker in das römische Lager gelockt, zurückgewiesen hatte. Als sie sich aber 293 und 241 empörte, wurde sie zerstört und die Bevölkerung in eine nordwestlich benachbarte Ebene, nach Falerii novi, verpflanzt. Die Römer erhoben diese später zu einer Kolonie, Junonia Falisca (Ruinen bei Santa Maria di Falleri). Vgl. Deecke, Die Falisker, eine geschichtlich-sprachliche Untersuchung (Straßb. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 288.
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