Feimen

[384] Feimen (Diemen, Mieten, Tristen), regelmäßig ausgesetzte Haufen von Stroh, Heu, Getreide, Wurzeln und Knollen etc., die bei der Ernte gleich auf dem Felde zur Ersparung von Arbeit in der Absicht, sie zur Zeit größerer Ruhe abzufahren, oder, und dann auch in der Nähe des Gehöfts in besondern Feimenhöfen, zum Zweck längerer Aufbewahrung errichtet werden.

Fig. 1. Getreidetriste.
Fig. 1. Getreidetriste.
Fig. 2. Heufeime auf Feimenstuhl.
Fig. 2. Heufeime auf Feimenstuhl.

Die Dampfdreschmaschinen haben viel dazu beigetragen, die F., die in England und in den Niederlanden schon lange im Gebrauch sind, auch bei uns einzubürgern; man drischt gleich auf dem Feld aus und setzt das Stroh von Hand aus oder mit Elevatoren (Tristensetzer, Stacker) in F.

Fig. 3. Gemauerter Feimenstuhl.
Fig. 3. Gemauerter Feimenstuhl.

Diese werden entweder unmittelbar auf dem Boden (Fig. 1) oder auf eisernen und hölzernen Gestellen, letztere mit Steinsockeln (Fig. 2 u. 3), errichtet und, spitz zulaufend oder nach der Spitze zu sich erweiternd, mit und ohne Dach aufgebaut.

Fig. 4. Holländische Heufeime.
Fig. 4. Holländische Heufeime.

Die holländischen Heufeimen werden zwischen aufrecht stehenden Pfählen mit auf- und abschiebbarem Dach aufgeschichtet (Fig. 4). Getreide u. Futter wird meistens auf Unterlagen von Stroh oder auf Feimenstühlen aufgebaut u. oben mit Stroh bedeckt, auch hier und da nach der Wetterseite noch besonders verwahrt. In England hat man meist eiserne Feimengerüste (Fig. 5), die zur Abhaltung von Mäusen auf gußeiserne glockenförmige Untersätze gelegt werden.

Fig. 5. Eisernes Feimengerüst.
Fig. 5. Eisernes Feimengerüst.

Lagert man die Vorräte auf der Erde, so umzieht man das Ganze mit einem tiefen Graben mit steilen Wänden u. bringt in demselben Löcher oder Töpfe zum Fangen der Mäuse an. Vgl. Schubert, Diemenschuppen und Feldscheunen (Leipz. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 384.
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