Foppa

[754] Foppa, 1) Vincenzo, ital. Maler, geb. in Brescia, gest. daselbst 1462, soll sich in Padua bei F. Squarcione gebildet haben und war dann vorzugsweise in Mailand, Pavia und andern Städten Oberitaliens als Maler von Fresken tätig, von denen sich nur das Martyrium des heil. Sebastian aus der Kirche Santa Maria di Brera (jetzt im Museum der Brera) und vier Kirchenväter in der Kirche San Eustorgio in Mailand erhalten haben. Von seinen Altarwerken sind sechs Tafeln in der Brera zu Mailand und eine Anbetung der Könige (in der Nationalgalerie zu London) am meisten beglaubigt. F. hat einen großen Einfluß auf die lombardische Malerei des 15. Jahrh. geübt.

2) Caradosso, ital. Bildhauer, Goldschmied und Medailleur, geb. 1452 in dem Dorf Mondonico zwischen Lecco und Como, gest. 1527 in Rom, war Schüler seines Vaters Gian Maffeo und gelangte bald zu solchem Ansehen, daß er in Mailand für Lodovico Moro arbeitete und auch von auswärtigen Fürsten gesucht wurde. Von seinen Werken dieser ersten Zeit hat sich eine in farbiger Terrakotta ausgeführte Kreuzabnahme in San Satiro zu Mailand erhalten. Später ging er nach Rom, wo er für die Päpste Julius II. bis Clemens VII. tätig war. F. war ausgezeichnet im Niëllieren, Emaillieren, Treiben und Verfertigen von gegossenen Medaillen. Man schreibt ihm eine Pax (Kußtafel) im Domschatz zu Mailand, eine Grablegung Christi darstellend, und eine Reihe von Medaillen zu.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 754.
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