Fortlage

[794] Fortlage, Karl, Philosoph, geb. 12. Juni 1806 in Osnabrück, gest. 8. Nov. 1881 in Jena, ward 1829 Privatdozent in Heidelberg, 1845 in Berlin, 1846 Professor der Philosophie in Jena. Ursprünglich, wie seine Jugendschrift »Die Lücken des Hegelschen Systems« (Heidelb. 1832) beweist, Hegelianer, ging er, durch Kants, Fichtes und besonders Benekes Studium veranlaßt, zu einer Verschmelzung der Fichteschen Wissenschaftslehre mit der empirischen Psychologie und zu einem Standpunkt über, den er selbst als transzendenten Pantheismus bezeichnete. In der Psychologie betonte er besonders die Selbstbeobachtung. Seine beiden philosophischen Hauptwerke sind: »Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant« (Leipz. 1852) und »System der Psychologie als empirischer Wissenschaft« (das. 1855, 2 Bde.). Außerdem sind zu erwähnen: »Darstellung und Kritik der Beweise für das Dasein Gottes« (Heidelb. 1840); »B eiträge zur Psychologie als Wissenschaft aus Spekulation und Erfahrung« (Leipz. 1875). Vgl. Eucken, F. als Religionsphilosoph (in der »Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik«, Bd. 82, 1883); Brasch, Karl F. (in »Unsere Zeit«, 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 794.
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