Francs-archers

[824] Francs-archers (franz., spr. frang-sarschē), »Frei- (Bogen-) Schützen«, von Karl VII. von Frankreich 1448 gegen den Lehnsadel errichtete Volkswehr. Jede Gemeinde hatte hierzu einen Mann zu stellen, der sich Waffen und Kleidung selbst halten und jederzeit bereit sein mußte, ins Feld zu rücken, wofür er von der Steuerzahlung befreit war; daher der Name F. Im Dienst erhielten die Mannschaften 4 Livres Monatssold. Sie trugen Panzerjacke und Pickelhaube (Salade) und führten als Waffen Bogen, Degen und Dolch. Ihre militärische Untüchtigkeit blieb trotz der Reorganisation von 1469 bestehen, außerdem bildeten sie eine räuberische Bande. Deshalb wurden die F. von den Bauern als Privilegierte, vom Adel als Partisane des Königs gehaßt, von den Gendarmen als unebenbürtig verachtet und verschwanden 1479 nach der Schlacht bei Guinegate, wo sie sich wenig bewährt hatten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 824.
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