Fredegār

[49] Fredegār, Scholasticus, fränk. Geschichtschreiber, stammte aus Burgund, Geistlicher, lebte wahrscheinlich in Genf und schrieb um 660 seine »Historia Francorum« in sechs Büchern. Die vier ersten sind Auszüge aus Hieronymus, Idatius und Isidor, das fünfte aus Gregor von Tours und enthalten eine Chronik seit Anfang der Welt bis zum Tod König Guntrams (593); doch finden sich auch verschiedene Zusätze, namentlich die fabelhaften Erzählungen von der Herkunft der Franken von den Trojanern u. dgl. Das sechste Buch erzählt die Begebenheiten seiner Zeit bis 641, bis 631 auf Grund annalistischer Aufzeichnungen, von da ab als Werk eines Augenzeugen. Mehrere Fortsetzer haben sein Werk bis 768 fortgeführt. Die besten Ausgaben besorgten Krusch in den »Monumenta Germaniae historica; Scriptores rerum Merovingicarum«, Bd. 2 (Hannov. 1889), und G. Monod (Abbeville 1880); Übersetzung von O. Abel (3. Aufl., Leipz. 1888). Vgl. Schnürer, Die Verfasser der sogen. Fredegarchronik (Freib. in der Schweiz 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 49.
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