Fredericia

[50] Fredericia (Friedericia), dän. Stadt und Festung in Jütland, Amt Veile, am Kleinen Belt, Überfahrtspunkt nach Strib in Fünen, an der Staatsbahnlinie Vamdrup-Frederikshavn, hat ein Taubstummeninstitut, ein Gymnasium und (1901) 12,714 Einw., die Industrie, Handel (Ausfuhr von Fleisch, Speck, Fischen, Eiern, Einfuhr von Kolonialwaren, Salz, Petroleum) und Schiffahrt betreiben. F. ist Sitz eines deutschen Konsuls. – Bei seiner Gründung 1650 von Friedrich III. Frederiksodde genannt, 1657–59 von den Schweden besetzt, erhielt F. 1664 seinen jetzigen Namen. Die zu Beginn des 18. Jahrh. angelegten Befestigungen gerieten allmählich in Verfall, so daß die Preußen 2. Mai 1848 bei ihrem Einmarsch keinen Widerstand fanden. Gleich darauf von den Dänen neu befestigt, wurde F. seit Mai 1849 von der schleswig-holsteinischen Armee unter E. v. Bonin (s.d. 1) eingeschlossen und bombardiert, aber 6. Juli durch einen siegreichen dänischen Ausfall unter F. H. v. Bülow (s.d. 3) entsetzt. Im Krieg von 1864 wurde F. nach kurzer Belagerung 28. April unter Zurücklassung von beträchtlichem Kriegsmaterial von den Dänen geräumt. Vgl. C. Clausen, F. og Omegn (Kopenh. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 50.
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