Fußschweiß

[233] Fußschweiß, übermäßige Absonderung von Schweiß an den Füßen, stellt sich meist im mittlern Alter, selten im Kindes- und im höhern Alter ein. Eine krankhafte Bedeutung besitzt diese übermäßige Schweißabsonderung nicht, die Anschauung, daß ihre Beseitigung Krankheiten zur Folge hat, ist unrichtig. F. ist lästig wegen des widerwärtigen Geruchs, den er infolge der durch Bakterien verursachten Zersetzung seiner Bestandteile in flüchtige Fettsäure verbreitet. Stark schwitzende Füße sind wegen ihrer zarten Epidermis und der steten Feuchtigkeit der Fußbekleidung leicht der Erkältung ausgesetzt; die zarte Haut zwischen den Zehen rötet und entzündet sich, wodurch das Gehen sehr erschwert wird; Strümpfe und Schuhwerk werden durch den Schweiß schnell ruiniert etc. Die Behandlung besteht in häufigem Wechseln der Strümpfe, im Tragen leichter, der Ausdünstung zugänglicher Schaft- oder Schnürstiefel von weichem, nicht lackiertem Leder. Ferner wasche man abends die Füße in lauwarmem Wasser und streue morgens ein Pulver aus 3 Teilen Salizylsäure, 10 Teilen Stärkemehl und 87 Teilen Talkum in die Strümpfe, auf den Fuß und zwischen die Zehen oder reibe noch besser den Fuß mit[233] einer Salbe aus 2 Teilen Salizylsäure auf 98 Teile Talg ein. Stärkere Grade werden durch wiederholtes Bepinseln der (nicht wunden) Haut mit einer 10proz. (bis 20proz.) Formalinlösung gebessert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 233-234.
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