Göppert

[131] Göppert, 1) Heinrich Robert, Botaniker und Paläontolog, geb. 25. Juli 1800 zu Sprottau in Niederschlesien, gest. 18. Mai 1884 in Breslau, erlernte zu Sprottau und Neiße die Pharmazie, studierte seit 1821 in Breslau und Berlin Medizin, habilitierte sich 1827 in Breslau als Privatdozent für Medizin und Botanik und ward 1831 außerordentlicher, 1839 ordentlicher Professor der Botanik und 1852 Direktor des botanischen Gartens. Er schrieb: »Über Wärmeentwickelung in der lebenden Pflanze« (Wien 1832); »De coniferarum structura anatomica« (Bresl. 1841); »Skizzen zur Kenntnis der Urwälder Schlesiens und Böhmens« (Bonn 1868); »Über Inschriften und Zeichen in lebenden Bäumen« (Bresl. 1869, Nachtrag 1870); »über die Riesen des Pflanzenreichs« (Berl. 1869); »über innere Vorgänge beim Veredeln der Bäume und Sträucher« (Kassel 1874); »Über das Gefrieren« (Stuttg. 1883); »Der Hausschwamm« (Bresl. 1885); ferner »Die fossilen Farnkräuter« (Wien 1836); »De floribus in statu fossili« (das. 1837); »Die Gattungen der fossilen Pflanzen, verglichen mit denen der Jetztzeit« (Bonn 1841–42); »Der Bernstein und die in ihm befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt« (mit Berendt, Berl. 1845); »Die Entstehung der Steinkohlenlager aus Pflanzen« (Leiden 1848); »Über die Beschaffenheit der fossilen Flora in den verschiedenen Steinkohlenablagerungen eines und desselben Reviers« (mit Beinert, das. 1849); »Monographie der fossilen Koniferen« (das. 1850, mit 58 Tafeln); »Beiträge zur Tertiärflora Schlesiens« (Kassel 1852); »Die tertiäre Flora von Schoßnitz in Schlesien« (Görl. 1855); »Die Tertiärflora auf der Insel Java« (Haag 1858); »Über die fossile Flora der silurischen, der devonischen und untern Kohlenformation« (Jena 1860); »Die fossile Flora der permischen Formation« (Kaff. 1864–1865); »Über Aphyllostachys, eine neue fossile Pflanzengattung, sowie über das Verhältnis der fossilen Flora zu Darwins Transmutationstheorie« (Jena 1866); »Über die Strukturverhältnisse der Steinkohle« (Bresl. 1867); »Die Flora des Bernsteins« (mit Menge, 1. Bd., Danz. 1883; Bd. 2 von Conwentz, 1886). Eine Zusammenstellung aller bis 1850 bekannten fossilen Pflanzen mit vollständiger Synonymik lieferte er in Bronns »Index palaeontologicus« (Stuttg. 1848–50, 2 Bde.). Seine große Sammlung der fossilen Flora wurde für die Universität Breslau 1874 angekauft (Katalog, Görlitz 1868). 1900 wurde ihm in Sprottau ein Denkmal gesetzt.

2) Heinrich Robert, Rechtsgelehrter, Sohn des vorigen, geb. 14. März 1838 in Breslau, gest. 18. Mai 1882 in Berlin, habilitierte sich 1863 in Breslau und wurde daselbst 1865 außerordentlicher, 1868 ordentlicher Professor, 1873 als Hilfsarbeiter in das preußische Kultusministerium berufen und 1874 zum vortragenden Rat für die Universitätsangelegenheiten ernannt. Unter seinen Schriften sind zu nennen: »Über die organischen Erzeugnisse, eine Untersuchung aus dem römischen Sachenrecht« (Halle 1869); »Über die Bedeutung von ferruminare und adplumbare in den Pandekten« (Bresl. 1870); »Über einheitliche, zusammengesetzte und Gesamtsachen nach römischem Recht« (Halle 1870). Aus seinem Nachlaß veröffentlichte E. Eck in den »Jahrbüchern für die Dogmatik des Privatrechts« (Bd. 22, 1884) die Abhandlung »Das Prinzip: Gesetze haben keine rückwirkende Kraft, geschichtlich und dogmatisch entwickelt«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 131.
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