Gützlaff

[555] Gützlaff, Karl Friedrich August, evang. Missionar und Sinolog, der »Apostel Chinas«, geb. 8. Juli 1803 zu Pyritz in Pommern, gest. 9. Aug. 1851 in Hongkong, kam 1821 in das Missionsinstitut des Predigers Jänike in Berlin und 1823 zu der Holländischen Missionsgesellschaft in Rotterdam; sie sandte ihn 1826 nach Batavia, wo er die gangbarsten chinesischen Dialekte erlernte. 1828 aber löste er diese Verbindung und ging im Februar nach Singapur, im August nach Bangkok, wo er die Bibel ins Siamesische übersetzte. 1831 begann er dann seine Tätigkeit in China, schrieb zahlreiche Traktate und machte ausgedehnte Reisen (vgl. »Journal of three voyages along the coast of China in 1831, 1832 and 1833«, hrsg. von Elias, Lond. 1834; deutsch, Basel 1835). Für Heranbildung von Chinesen zu Predigern gründete G. 1844 in Hongkong den christlichen Berein zur Verbreitung des Evangeliums. Er schrieb auch: »Geschichte des chinesischen Reichs« (hrsg. von Neumann, Stuttg. 1847); »China opened« (Lond. 1838, 2 Bde.); »The life of Toa-Kuang« (das. 1851; deutsch, Leipz 1852). Noch kurz vor seinem Tode hatte er in England und Deutschland für seine Sache mit Erfolg gewirkt (vgl. seine Vorträge: »Die Mission in China«, Berl. 1850, und »Gützlaffs Bericht seiner Reise von China nach England etc.«, Kassel 1851).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 555.
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