Gabler [2]

[249] Gabler, 1) Johann Philipp, protest. Theolog, geb. 4. Juni 1753 in Frankfurt a. M., 1783 Professor der Philosophie am Gymnasium zu Dortmund, 1785 Professor und Prediger zu Altdorf, 1804 Professor der Theologie in Jena, starb daselbst 17. Febr. 1826. G. huldigte dem entschiedensten Rationalismus. Die meisten seiner Arbeiten stehen in den von ihm herausgegebenen Zeitschriften: »Neuestes theologisches Journal« (Nürnb. 1798–1800), »Journal für theologische Literatur« (1801–04) und »Journal für auserlesene theologische Literatur« (1805–1811). Eine Sammlung seiner »Kleineren Schriften« wurde von seinen Söhnen herausgegeben (Ulm 1831, 2 Bde.). Vgl. Schröter, Erinnerungen an Johann Philipp G. (Jena 1827).

2) Georg Andreas, Philosoph, geb. 30. Juli 1786 in Altdorf, gest. 13. Sept. 1853 in Teplitz, studierte Philosophie und Rechtswissenschaft in seiner Vaterstadt und von 1804–07 in Jena, wo er Hegels Schüler war. Seit 1811 Lehrer an dem Gymnasium[249] zu Ansbach, als Hegels Nachfolger 1835 nach Berlin berufen, suchte er als einer seiner treuesten Jünger durch sein »Lehrbuch der philosophischen Propädeutik« (Erlang. 1827; neue Ausg. von Bolland, Leiden 1901) die Prinzipien und den Standpunkt des Hegelschen Systems dem allgemeinen Verständnis näher zu bringen und in seinem Berliner Antrittsprogramm »De verae philosophiae erga religionem christianam pietate« (Berl. 1836) die Übereinstimmung der Hegelschen Philosophie mit den christlichen Religionsdogmen nachzuweisen. Gegen Trendelenburgs Angriffe schrieb er: »Die Hegelsche Philosophie, Beiträge zu ihrer richtigen Beurteilung und Würdigung« (Berl. 1843, Heft 1).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 249-250.
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