Gau, Franz Christian

[388] Gau, Franz Christian, Reisender und Architekt, geb. 15. Juni 1790 in Köln, gest. 31. Dez. 1853 in Paris, erhielt seine Bildung auf der Kunstakademie zu Paris und ging 1814 nach Italien, wo er besonders die Ruinen von Pompeji studierte, weshalb er auch später zu Mazois' Werk »Les ruines de Pompeji etc.« (Par. 1812ff.) den Schluß herausgab. Die Frucht einer 1818–20 unternommenen Reise nach Palästina, Ägypten und Nubien war das Prachtwerk »Antiquités de la Nubie« (Par. 1824; deutsch, Stuttg. 1821–28,13 Hefte, mit Text von Niebuhr). Von 1824–48 war er Direktor einer Architekturschule, besonders für Deutsche, in Paris. Seit 1826 in Frankreich naturalisiert, restaurierte G. als königlicher Architekt die Kirche St.-Julien-le-Pauvre und das Presbyterium der Kirche St.-Severin und lieferte den Plan für die Kirche Ste. – Clotilde im Faubourg St.-Germain, die aber erst nach seinem Tod unter wesentlichen Abweichungen von Ballu vollendet ward.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 388.
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