Gelĭmer

[523] Gelĭmer, letzter König der Wandalen in Afrika, Sohn des Gelaris, Urenkel Geiserichs, gelangte 19. Mai 530 n. Chr. durch Entthronung des Königs Hilderich zur Regierung. Deshalb und als Verfolger der katholischen Christen wurde er vom Kaiser Justiman[523] 533 bekriegt; der römische Feldherr Belisar schlug G. bei Karthago am zehnten Meilenstein und bei Trikamaron (13. Sept. und Mitte Dezember) und ließ ihn in der Bergfeste Medeos belagern. G. wies wiederholte Aufforderungen, sich zu ergeben, zurück und verlangte zuletzt bloß noch ein Brot, seinen Hunger zu stillen, einen Schwamm, um seine Tränen zu trocknen, und eine Zither, um sein Unglück zu besingen. Er wurde nach seiner Ergebung (März, April 534) zu Konstantinopel im Triumph ausgeführt, erhielt aber dann Besitzungen in Galatien. Vgl. Ludw. Schmidt, Geschichte der Wandalen (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 523-524.
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