Geldschränke

[517] Geldschränke, diebes- und feuersichere Schränke zur Aufbewahrung von Wertgegenständen, werden aus geschickten Kombinationen von weichen und harten Stahlplatten hergestellt, die Doppelwandungen bilden, die mit Isoliermasse (Buchenholzasche etc.) oder auch mit einer Luftschicht gefüllt sind. Sehr große Sicherheit gewährt die Herstellung des Außenmantels aus einer einzigen sehr starken Stahlplatte, die entsprechend gebogen wird, und deren Enden miteinander verschweißt sind, so daß alle Angriffspunkte, Vernietungen und Verschraubungen vermieden werden. Der Umschweif der Tür wird am Außenmantel mit angebogen oder aus einem einzigen massiven Profileisen gebildet, und die solide Tür schließt glatt in den Rahmen ein. Dabei hindern zahlreiche Feuersalze das Eindringen der heißen Luft und das Einführen flüssiger Sprengstoffe. Die Stahlpanzerung ist so hart, daß sie allen Werkzeugen widersteht, und dabei weich und zäh, um auch starke Schläge ertragen zu können. Die Konstruktion des Außenmantels aus einem Stück verhindert die Zertrümmerung des Schrankes bei einem Sturz aus beträchtlicher Höhe. Die neuesten G. erhalten keine Schlüssellöcher, sondern Kombinations- und Zeitschlösser. Wenig widerstandsfähig erweisen sich die Stahlplatten der G. gegen die Stichflamme des Sauerstoffgebläses, durch die sie schnell geschmolzen werden. Viel widerstandsfähiger sollen aus Eisen, Kupfer und Stahl zusammengeschweißte Platten sein, weil das Kupfer die zugeführte Wärme sehr schnell ableitet. Die ersten G. wurden 1834 von Marr in London gebaut. Bald darauf lieferten solche auch Arnheim, Fabian u. Düntz in Berlin. Vgl. Hoch, Der Geldschrankbau (Dresd. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 517.
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