Godard

[74] Godard (spr. -dár), Benjamin, franz. Komponist, geb. 18. Aug. 1849 in Paris, gest. 11. Jan. 1895 in Cannes, Schüler von Reber (Komposition) und Vieuxtemps (Violine), machte sich zuerst durch einige Kammermusikwerke (Violinsonaten, ein Trio, Streichquartette) bekannt, für die er den Preis Chartier erhielt, sowie durch Klavierstücke, Etüden und über 100 Lieder. Die Reihe seiner größern Werke eröffnete das »Concert romantique« für Violine; weiter folgten: ein Klavierkonzert, mehrere SymphonienSymphonie gothique«, »S. orientale«, »S. légendaire«, mit Chören und Soli, »Le Tasse«, ebenso), »Scènes poétiques« für Orchester, ein Symphonieballett, eine dramatische Ouvertüre und eine lyrische Szene: »Diane et Actéon«. Das Gebiet der dramatischen Komposition betrat er mit den großen Opern: »Pedro de Zalaméa« (Antwerpen 1884), »Jocelyn« (Brüssel 1888) und »Danté et Béatrice« (Paris 1890), sowie eine komische Oper »La Vivandière« (1895) und zwei Schauspielmusiken: »Sire Olaf« (Lille 1887) und »Jeanne d'Arc« (Paris 1891), doch ohne größern Erfolg. Nach dem Rücktritt Pasdeloups leitete G. einige Zeit die populären Konzerte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 74.
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