Goudimel

[186] Goudimel (spr. gudimell, oft unrichtig Gaudimel), Claude, Komponist, geb. um 1505 in Besançon, gest. Ende August 1572 in Lyon (als Hugenotte erschlagen) ist nach neuern Forschungen (vgl. M. Brenet, Claude G., Par. 1898) nicht der Begründer der Römischen Musikschule, sondern hat wahrscheinlich überhaupt Frankreich nie verlassen. Seine ersten gedruckten Kompositionen sind Chansons in der Sammlung von Duchemin (1549), mit dem sich G. später assoziierte. G. bearbeitete dreimal die Marot-de Bèzesche Psalmenübersetzung, zuerst in Form kunstvoller Motetten (1551–66 acht Bücher gedruckt, nicht beendet), dann einfacher mit den Melodien von G. Frane und L. Bourgeois (1564) und endlich in schlichtem Satz Note gegen Note (1565). Zahlreiche seiner Werke (Messen, Motetten, Chansons) finden sich verstreut in Sammelwerken. Seine Tonsätze zu Oden des Horaz erschienen 1555. Eine Neuausgabe der zweiten Psalmenbearbeitung Goudimels veranstaltete H. Expert (Par. 1895–97).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 186.
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