Guilmant

[507] Guilmant (spr. gilmáng), Alexandre, franz. Orgelspieler und Komponist, geb. 12. März 1837 in Boulogne-sur-Mer als Sohn eines tüchtigen Organisten (Jean Baptist G. 1793–1890), bildete sich noch weiter unter Carulli und Lemmens, wurde schon mit 16 Jahren als Organist in seiner Vaterstadt angestellt und erregte bei der Einweihung der Orgeln von St.-Sulpice und Notre-Dame in Paris berechtigtes Aufsehen, so daß er 1871 als Organist an Ste.-Trinité nach Paris berufen wurde. Durch ausgedehnte Konzertreisen erlangte er Weltruhm als Meister des modernen Orgelspiels; auch ist er ein Hauptvertreter einer neuen Richtung in der Orgelkomposition, die freilich von derjenigen S. Bachs weit hinwegführt (eine Symphonie für Orgel und Orchester, fünf Sonaten, Konzertstücke). Auch schrieb er ein Oratorium »Belsazar«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 507.
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