Guthrie [2]

[549] Guthrie (spr. göthrĭ), 1) James, Chirurg, geb. 1. Mai 1785 in London, gest. 1. Mai 1856, war Feldarzt in dem englisch-spanischen Kriege, begann 1816 Vorlesungen über Chirurgie und lehrte seit 1824 im College of Surgeons Anatomie und Chirurgie. Er schrieb: »On gun-shot wounds of the extremities, requiring the different operations of amputation and their aftertreatment« (Lond. 1815, 6. Aufl. 1855; deutsch von Spangenberg, Berl. 1821); »Lectures on the operative surgery of the eye« (1823, 3. Aufl. 1838); »Clinical lectures on compound fractures of the extremities« (1838); »On injuries of the head affecting the brain« (1842).

2) James Cargill, schott. Dichter, geb. 27. Aug. 1814 zu Airniesoul Farm in Forfarshire, studierte in Edinburg Theologie und ward 1868 Bibliothekar in Dundee. Zu erwähnen sind die Dichtungen: »Village scenes« (1851), »Wedded love« (1865), »Summer flowers« (1867), »Rowena« (1871), »Woodland echoes« (1878) und die kulturgeschichtliche Schrift: »Old scottish customs« (1885).

3) Frederick, Chemiker und Physiker, geb. 15. Okt. 1833 in London, gest. 21. Okt. 1886, studierte in London, Heidelberg und Marburg, wurde 1856 Assistent am Owen's College zu Manchester, 1858 Assistent von Plaifayr in Edinburg und 1860 Professor am Royal College auf Mauritius. Er kehrte 1867 nach London zurück, wurde 1869 Professor der Physik an der Royal school of mines und 1881 an der Normal School of sciences. G. beschäftigte sich hauptsächlich mit organischer Chemie, er verfolgte die Bildung der Alkohole aus den Alkoholradikalen und die der gemischten Äther und stellte eine Reihe neuer Körper dar. Auch beobachtete er zuerst die eigentümliche physiologische Wirkung des Amylnitrits. Seine physikalischen Arbeiten beschäftigten sich mit den Erscheinungen der Kapillarität, der Wellenbewegung und der Wärmeleitung der Flüssigkeiten. Er schrieb noch: »Letters on the sugar-cane and cane-sugar«; »Elements of heat and non-metallic chemistry« (1868); »Magnetism and electricity« (1875; neue Ausg.[549] mit Supplement von Boys, 1884); »Practical physics« (1879); »The first book of knowledge« (1881, 2. Aufl. 1883); »Outline of experiments and apparatus for illustrating elementary instruction in sound, light, heat, magnetism and electricity« (1881). Unter dem Pseudonym Frederic Cerny veröffentlichte G. auch ein größeres Gedicht: »The Jew« (1863), und das Drama »Logroño« (1877).

4) Thomas Anstey, engl. Schriftsteller, geb. 8. Aug. 1856 in London, studierte Rechtswissenschaft in Cambridge und machte unter dem Namen F. Anstey schon mit seinem ersten Roman: »Vice versa« (1882), einen sehr günstigen Eindruck. Es folgten: »The black poodle, and other tales« (1884), »Tinted Venus« (1885), »The giant's robe« (1884), »A fallen idol« (1886), »The Pariah« (1889), »Talking horse, and other tales« (1891) und das jüngste, äußerst humoristische Werk »The Brass Bottle« (1900) G. gehört überdies zu den talentvollsten Mitarbeitern des »Punch«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 549-550.
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