Hagenbeck

[618] Hagenbeck, Karl, Tierhändler, geb. 10. Juni 1844 in Hamburg, entwickelte aus dem 1852 begonnenen Tierhandel seines Vaters (gest. 1887), den er 1866 übernahm, ein Geschäft von großer Bedeutung. Er rüstete großartige Expeditionen zum Tierfang, hauptsächlich nach Afrika, aber auch nach andern Weltteilen, aus, die alljährlich 4–5 Transporte nach Hamburg einbrachten, und sandte auch mehrere Reisende aus. Seit 1875 begann H. ethnographische Schaustellungen (Lappländer, Nubier, Eskimo etc.) in allen größern Städten Europas. 1893 besuchte er mit mehr als 1000 Tieren die Weltausstellung in Chicago. – Seine Schwester Christiane H. betreibt seit 1873 den Vogelhandel selbständig und führt jährlich 40–50,000 Stück ein; auch sie rüstet direkte Expeditionen nach Madagaskar, Brasilien etc. aus. Vgl. Leutemann, Lebensbeschreibung des Tierhändlers [618] Karl H. (Leipz. 1887); W. Fischer, Aus dem Leben und Wirken eines interessanten Mannes, Karl H. (das. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 618-619.
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