Hans der Büheler

[789] Hans der Büheler (auch Hans von Bühel), erzählender Dichter des 15. Jahrh., wahrscheinlich aus Bühl in der Nähe von Rastatt, stand im Dienste des Erzbischofs von Köln (Friedrich III. von Saerwerden, gest. 1414). Er brachte zwei ältere volksmäßige Geschichten in poetische Form, nicht ohne Geschick und originelle Behandlung. Es sind: »Die Königstochter von Frankreich« (hrsg. von Merzdorf, Oldenb. 1867), eine 1401 geschriebene Dichtung von ca. 15,000 Versen, deren Stoff bereits von einem ungenannten Dichter des 13. Jahrh. in »Mai und Beaflor« (hrsg. von Pfeiffer, Leipz. 1848) bearbeitet wurde und auch dem Volksbuch von der geduldigen Helena zugrunde liegt; sodann »Diokletians Leben« (hrsg. von Keller, Quedlinburg 1841), die Geschichte der sieben weisen Meister enthaltend und 1412 in Poppelsdorf bei Bonn verfaßt. Vgl. Seelig in den »Straßburger Studien«, Bd. 3, S. 243; Behaghel in der »Germania«, Bd. 36, S. 241.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 789.
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