Hegnenberg-Dux

[56] Hegnenberg-Dux, Friedrich Adam Justus, Graf von, bayr. Staatsmann, geb. 2. Sept. 1810, gest. 2. Juni 1872, Abkömmling des Johann Georg Dux, eines außerehelichen Sohnes des Herzogs Wilhelm IV. von Bayern, der sich als Landsknechthauptmann auszeichnete, 1541 die oberbayrische Hofmark Hegnenberg erhielt und 1596 starb (Freiherrenstand 1673). H. studierte die Rechte und Medizin, übernahm nach seines Vaters, des Grafen Georg von H., Tode (15. Jan. 1835) die Herrschaft Hegnenberg und kam 1845 in die bayrische Abgeordnetenkammer. Von Anfang an freisinnigen Grundsätzen huldigend, führte er, nachdem er der deutschen Nationalversammlung nur kurze Zeit angehört hatte, von 1848–65 ununterbrochen das Präsidium und trug zur Mäßigung und Besonnenheit während der parlamentarischen Kämpfe der 1850er Jahre wesentlich bei. Eines Herzleidens wegen lehnte er 1865 eine Wiederwahl in die Kammer ab, übernahm aber 21. Aug. 1871 auf Bitte des Königs den Vorsitz im Ministerium und das Ministerium des königlichen Hauses sowie des Äußern, als Bray (s. d. 2) abtrat, und schuf sich durch Anschluß einiger gemäßigter Patrioten an seine besonnene liberale Politik eine Mehrheit in der Kammer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 56.
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