Heiligenstadt

[74] Heiligenstadt, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Erfurt, an der Leine, am Rande des Obereichsfeldes und an der Staatsbahnlinie Blankenheim-Münden, 266 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, Schloß (jetzt Sitz mehrerer Behörden), kath. Gymnasium, kath. Schullehrerseminar, 2 Waisenhäuser, Amtsgericht, ein bischöflich-geistliches Kommissariat, Fabrikation von Zigarren, Baumwoll waren, landwirtschaftlichen Maschinen, Nadeln, Zement etc., Sand- und Tuffsteinbrüche und (1900) 7249 meist kath. Einwohner. Südlich von der Stadt der Iberg und die Alteburg (453 m) mit schöner Aussicht. H. war ehedem die Hauptstadt des Fürstentums Eichsfeld, hatte eine kurmainzische Statthalterei und besaß ein reiches Jesuitenkollegium (1581 gegründet, 1773 aufgehoben), woraus das jetzige Gymnasium entstand. – 2) Ehemaliger Vorort von Wien, jetzt Teil des 19. Gemeindebezirkes (Döbling).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 74.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: