Hiddemann

[311] Hiddemann, Friedrich, Maler, geb. 4. Okt. 1829 in Düsseldorf, gest. daselbst 19. Jan. 1892, arbeitete erst als Lithograph und bezog dann die Akademie seiner Vaterstadt, der er von 1848–56 angehörte, und auf der er sich an Hildebrandt und Schadow anschloß. Nach Reisen in Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland ließ er sich in Düsseldorf nieder. Zuerst behandelte er historische und romantische Gegenstände, wendete sich aber später dem Genre zu. Von seinen durch Humor und Gemütstiefe ausgezeichneten Bildern sind hervorzuheben: Aus alten Tagen (1861, gestochen von F. Dinger); Schularrest (1863); das Quartett (im Königsberger Museum, gestochen von Trossin); unangenehme Nachbarschaft (Museum in Wiesbaden) und preußische Werber (Nationalgalerie in Berlin), ein Werk voll dramatischen Lebens; Wintervergnügen, Begräbnis in Westfalen (Kunsthalle in Karlsruhe), Aschenbrödel, Dornröschen, der kleine Sieger, Femgericht. Seine Volkstypen nahm er mit Vorliebe aus Westfalen. Auch als Illustrator hat sich H. vorteilhaft bekannt gemacht, namentlich durch 35 in Holzschnitt wiedergegebene Blätter zu Fritz Reuters »Ut mine Stromtid«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 311.
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