Intellektuell

[880] Intellektuell (lat., intellektual), auf das Wissen, die Erkenntnis bezüglich, z. B. intellektuelle Bildung, zum Unterschied von moralischer Bildung des Willens und ästhetischer des Gefühls. Dann aus dem Verstand oder der Vernunft stammend, z. B. intellektuelle Erkenntnisse im Gegensatz zu sinnlichen Wahrnehmungen. Endlich heißt i. auch soviel wie aus[880] einer unmittelbaren geistigen Anschauung der Wahrheit, ohne vermittelnde Reflexion, entsprungen. Diese intellektuelle Anschauung, auch als produktive Einbildungskraft bezeichnet, war von je eine Lieblingsidee mystischer Philosophen und Theosophen (Plotinos, Böhme, Schelling, Baader u. a.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 880-881.
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