Isothermen

[64] Isothermen (griech.), Linien, die auf Landkarten alle Orte mit gleicher Temperatur verbinden. Sind z. B. die mittlern Jahres- oder Monatstemperaturen zugrunde gelegt, so werden die I. als Jahres- oder Monatsisothermen bezeichnet (s. Lufttemperatur). Im allgemeinen laufen die I. den Breitenkreisen genähert parallel, zeigen aber stellenweise starke Ausbiegungen, besonders durch den Einfluß der Meeresströmungen (der Golfstrom verschiebt die 0°-Isotherme um ca. 15° nach Norden). In der Nähe des Äquators und der Pole umschließen die I. kleinere Flächen, innerhalb deren die Wärme- und Kältepole der Erde liegen (s. Klima). Besondere Arten der I. sind die Isochimenen, Isotheren, Chronoisothermen (s. d.). Isothermenkarten werden so gezeichnet, daß man die (in der Regel auf das Meeresniveau reduzierten) Temperaturen in eine Karte einträgt und dann die den gleichen Graden entsprechenden Punkte durch Kurven verbindet. Die ersten I. wurden 1817 von A. v. Humboldt entworfen. Vgl. »Neudrucke von Schriften und Karten über Meteorologie«, Nr. 8 (Berl. 1897); Perlewitz, Versuch einer Darstellung der I. des Deutschen Reiches (Stuttg. 1902). – Über I. in der mechanischen Wärmetheorie u. Maschinenlehre s. Druckkurven.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 64.
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