Jacobowski

[126] Jacobowski, Ludwig, Schriftsteller, geb. 21. Jan. 1868 in Strelno (Posen), gest. 2. Dez. 1900 in Berlin, studierte in Berlin und Freiburg i. Br. und lebte längere Zeit als Herausgeber der »Gesellschaft«, des Hauptorgans der »Moderne«, in der Reichshauptstadt. Er veröffentlichte mehrere Sammlungen lyrischer Gedichte: »Aus bewegten Stunden« (Dresd. 1889, 2. Aufl. 1899); »Funken« (das. 1891); »Aus Tag und Traum« (Berl. 1896); »Leuchtende Tage« (Mind. 1899); »Ausklang«, Gedichte aus dem Nachlaß (das. 1901); die Lustspiele in Versen: »Diyab der Narr« (Berl. 1894) und »Glück« (Mind. 1900); die Romane und Erzählungen: »Werther der Jude« (Berl. 1892; 4. Aufl., Dresd. 1903); »Anne-Marie. Ein Berliner Idyll« (Bresl. 1896); »Der kluge Scheikh. Ein Sittenbild aus Nordafrika« (das. 1897); »Satan lachte, und andre Geschichten« (Leipz. 1897); »Loki. Roman eines Gottes« (Mind. 1898, 2. Aufl. 1903); »Vorfrühling« (das. 1900) und »Schlichte Geschichten«, Novelletten (das. 1901), Werke, von denen ein großer Teil auch in fremde Sprachen übersetzt worden ist. Ferner veranstaltete er eine äußerst billige Volksausgabe von ausgewählten Dichtungen Goethes (Berl. 1899), von »Neuen Liedern der besten neuern Dichter« (das. 1899), eine Ausgabe von Volksliedern: »Aus deutscher Seele« (Mind. 1899) und eine romantische Anthologie: »Die blaue Blume« (mit F. v. Oppeln-Bronikowski, Leipz. 1900). Sein ernstes Streben und sein sinniges lyrisches Talent erwarben dem Dichter immer größere Gunst des Publikums, als ihn ein früher Tod abberief. Vgl. O. Reuter, Ludwig I. (Berl. 1899); H. Friedrich, Ludwig I. (das. 1901); »Ludwig I. im Lichte des Lebens«, mit Beiträgen von H. Friedrich, R. M. Werner, R. Steiner u. a. herausgegeben von Marie Stona (Bresl. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 126.
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