Karren [2]

[677] Karren (Schratten, Lapiaz), Rinnen von 1–3 m oder Schluchten von 10 und mehr Meter Tiefe, die, ein Produkt der namentlich durch langsam schmelzenden Schnee unterstützten Erosion (s. d.), in Kalkstein eingefressen sind, oft mit schneidend scharfen Kämmen zwischen den einzelnen Vertiefungen. Sie erzeugen die kahlen, mitunter ganz unzugänglichen Karrenfelder (s. Abbildung, S. 678) nahe an der Schneegrenze und auf den Gipfelflächen, besonders des Dachsteinkalkes (s. Triasformation) und des [677] Schrattenkalkes (s. Kreideformation).

Karrenfeld im Dachsteingebiet (Ochsenwieshöhe).
Karrenfeld im Dachsteingebiet (Ochsenwieshöhe).

Vgl. Eckert, Das Gottesackerplateau, ein Karrenfeld im Algäu (Ergänzungsheft zur Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Innsbr. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 677-678.
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