Kecskemét

[798] Kecskemét (spr. kétschkemǟt), Stadt mit Munizipalrecht im ungar. Komitat Pest, an den Bahnlinien Budapest-Szegedin-Verciorova, K.-Fülöpszállás und K.-Tisza-Ughi, liegt, von großen Pußten (926 qkm) umgeben, auf der zur Hälfte angebauten Kecskeméter Heide und hat mehrere Kirchen (darunter eine katholische mit schönen Fresken, eine reformierte und eine evangelische in gotischem Stil mit Basaranbau), zwei Klöster und viele bedeutende Gebäude (Rathaus, Rudolfskaserne für Kavallerie, Sparkasse etc.). Die Einwohner (1901: 57,812 Magyaren, meist römisch-katholischen und reform. Glaubens) betreiben außer Acker- und Tabakbau sowie hervorragender Vieh-, Geflügel- und insbes. Schweinezucht (die große Borstenviehmastanstalt verfrachtet jährlich über 50,000 Stück) neuerdings auch bedeutenden Wein- und Obstbau (hauptsächlich Aprikosen und Äpfel). K., eine wohlhabende Stadt von ausgeprägt magyarischem Typus, hat belebte Viehmärkte, 4 Dampfmühlen, 3 Ziegelfabriken und artesische Brunnen, ein Schlachthaus, eine Kognakfabrik, einen Gerichtshof, zahlreiche Lehranstalten (reform. Rechtsakademie, ein katholisches und ein reform. Gymnasium, eine staatliche Oberrealschule, Winzerpräparandie, landwirtschaftliche Schule), ein staatliches Kinderasyl (1903), ein neues Theater und ein Denkmal des daselbst gebornen Dichters Joseph Katona. Vgl. J. Hornyik, Geschichte der Stadt K. (magyar., Kecskemét 1860–66, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 798.
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