Kirner

[68] Kirner, Johann Baptist, Maler, geb. 24. Juni 1806 zu Furtwangen in Baden, gest. daselbst 19. Nov. 1866, bildete sich auf der Augsburger Kunstschule und der Akademie in München, versuchte sich dort zuerst in religiösen Kompositionen, wendete sich aber bald dem Genre zu. Damals entstanden die Bilder zu Hebels Gedichten: der Statthalter von Schopfheim, der Karfunkel und der Schmelzofen. Sein köstlicher Humor erwarb ihm rasch zahlreiche Freunde; besondern Beifall fanden der Nasenwirt und der Schweizergardist, der in seiner Heimat von der Julirevolution erzählt. Während eines fünfjährigen Aufenthalts in Rom (1832–37) entstanden: Raffael in der Michelangelo-Kneipe, Ave Maria und der Improvisator. 1837 ging K in die Heimat, wo er den Empfang der Preisträger vom landwirtschaftlichen Fest in Karlsruhe (dortige Galerie) malte. 1842 siedelte er, zum Hofmaler ernannt, nach Karlsruhe über und blieb dort bis 1844, meist mit Bildnismalen beschäftigt. Die Jahre 1847 und 1848 gaben ihm den Stoff zu den Jesuiten auf der Flucht und den versprengten Freischärlern in den Bergen des Schwarzwaldes (Neue Pinakothek in München) sowie zu der köstlichen Guardia civica.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 68.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika