Kiukiang

[81] Kiukiang, den Fremden seit 1861 geöffneter Hafenort in der chines. Provinz Kiangsi, am rechten Ufer des Yangtsekiang, 20 km oberhalb der Einmündung des Abflusses des Pojangsees, mit 62,000 (vor dem Taipingaufstand angeblich 800,000) Einw., darunter[81] nur 40 Fremde. Die Stadt, mit sehr heißem (bis 37°), aber gesundem Klima, ist hart am Uferrand erbaut und mit einer 8 km langen Mauer umgeben, doch besteht der eingeschlossene Raum zur Hälfte aus Äckern und Obstgärten. K. ist Sitz der katholischen Mission, mit einem Waisen- und Krankenhaus, auch der amerikanischen Presbyterianer. Die Russen besitzen hier zwei Ziegelteefabriken. Die Stadt wird durch viele Wasserwege mit den reichen umliegenden Teedistrikten und mit den zahlreichen Porzellanfabriken von Kingtetschimo verbunden und hatte 1901 eine Einfuhr von 9,804,559, eine Ausfuhr von 7,058,652 Taels, davon fast die Hälfte Tee, außerdem Papier, Tabak, Reis, Porzellan, Hanf, Grastuch etc. Es liefen ein 2099 Schiffe von 1,974,206 Ton. (englische 841 mit 991,467, deutsche 371 mit 427,858 T., erst an dritter Stelle chinesische 746 mit 364,544 T.). Trotzdem ist der direkte Fremdhandel sehr gering, vielmehr wird er vermittelt durch Schanghai und Hankau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 81-82.
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