Klaar

[85] Klaar, Alfred, Schriftsteller, geb. 7. Nov. 1848 in Prag, studierte Rechtswissenschaft in Wien und Prag, widmete sich dann literargeschichtlichen, philosophischen und politischen Studien, war 1868–72 Mitredakteur des »Tagesboten aus Böhmen«, seit 1873 Theater- und Kunstkritiker der Prager »Bohemia«, seit 1885 zugleich als Dozent der Literaturgeschichte an der deutschen Technischen Hochschule in Prag. Ende der 1890er Jahre siedelte er nach Berlin über, wo er zuerst das Feuilleton der »Berliner Neuesten Nachrichten« leitete und 1901 in die Redaktion der »Vossischen Zeitung« eintrat; zugleich wirkt er als Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Er schrieb: »Die Literatur des Auslandes« (im Wiener Weltausstellungsbericht, 1873); »J. V. Scheffel« (Prag 1876); »Joseph II.« (das. 1880); »Das moderne Drama, dargestellt in seinen Richtungen und Hauptvertretern« (Prag u. Leipz. 1883–84, 3 Bde.); »König Ottokars Glück und Ende, eine Untersuchung über die Quellen der Grillparzerschen Tragödie« (Leipz. 1885); »L. Börne«, Rede (Prag 1887); »Franz Grillparzer als Dramatiker« (das. 1891); »Schauspiel und Gesellschaft« (Berl. 1902) und »Wir und die Humanität. Gedankengänge und Anregungen« (das. 1902). Zu der Börne-Ausgabe des Hesseschen Verlags steuerte er eine gute biographische Einleitung bei (Leipz. 1899). Außerdem verfaßte er dramatische Arbeiten: »Die fahrenden Komödianten«, Scherzspiel (Prag 1876); »Der Empfang«, geschichtliches Festspiel (Dresd. 1888); die Lustspiele »Diskretion« (Berl. 1890) und »Wer schimpft, der kauft« (das. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 85.
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