Kneisel

[169] Kneisel, Rudolf, Schauspieler und Schriftsteller, geb. 8. Mai 1832 zu Königsberg i. Pr. als Sohn des Theatersängers Wilhelm K. (gest. 1885), gest. 19. Sept. 1899 in Pankow bei Berlin, widmete sich frühzeitig[169] der Bühne, war einige Jahre als Regisseur am Stadttheater in Magdeburg engagiert, trat dann 1860 selbst an die Spitze einer reisenden Schauspielergesellschaft, deren Direktion er ein Vierteljahrhundert führte. 1886 ließ er sich in Berlin nieder, um ausschließlich der dramatischen Schriftstellerei zu leben, nachdem er schon früher mit einer Reihe seiner Lustspiele und Schwänke guten Erfolg gehabt hatte. Die dramatischen Arbeiten Kneifels gehören zu jenen leichten Bühnenwerken, die mit dem Tag entstehen und vergehen, obschon einige darunter, wie z. B. »Die Lieder des Musikanten«, einen guten Kern haben. Von der ganzen Zahl dieser Stücke, deren K. über 40 schrieb, seien noch »Der liebe Onkel«, »Desdemonas Taschentuch«, »Sein einziges Gedicht«, »Wo ist die Frau?«, »Die große Unbekannte«, »Die Anti-Xantippe«, »Sie weiß etwas«, »Der Held des Tages«, »Menschen und Leute« genannt. Er schrieb auch eine populärphilosophische (spiritistische) Abhandlung: »Die Lehre von der Seelenwanderung« (Leipz. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 169-170.
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