Konewka

[366] Konewka, Paul, Silhouettenschneider und Zeichner, geb. 5. April 1840 in Greifswald, gest. 13. Mai 1870 in Berlin, sing schon als sechsjähriger Knabe an, nach der Natur menschliche und tierische Figuren mit der Schere aus Papier auszuschneiden, wurde 1857 in Berlin Schüler des Bildhauers Drake, dann des Malers Steffeck, betrieb dabei aber nach wie vor die Ausschneidekunst, und nachdem er mit der Herausgabe eines »Albums« den ersten Erfolg errungen, blieb er ganz dabei. Es folgten der Osterspaziergang aus »Faust« (Komposition für einen Lampenschirm) und »Zwölf Blätter zu Goethes, Faust'« (Berl. 1864), die von ihm mit der Schere aus schwarzem Papier geschnitten u. dann auf Stein übertragen worden waren. Alle seine spätern Kompositionen, die sich wie die frühern durch reiche Phantasie, glänzenden Humor und seines Formgefühl auszeichneten, sind von ihm selbst auf Holz gezeichnet und danach geschnitten worden. Außer einer großen Zahl von einzelnen Blättern für illustrierte Zeitungen, Volksbücher u. Jugendschriften (»Schwarzer Peter« u. »Schattenbilder« mit Text von J. Trojan) hat er noch Zeichnungen zu Shakespeares »Sommernachtstraum« (Heidelb. 1868) und die Illustrationen zum »Falstaff« (Lahr 1870) geschaffen. Von seinen Einzelblättern ist besonders die figurenreiche Komposition zu dem Volksliede »O Straßburg etc.« hervorzuheben. S. Ausschneidekunst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 366.
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