Kuranda

[853] Kuranda, Ignaz, österreich. Publizist, geb. 1. Mai 1812 in Prag, gest. 4. April 1884, war der Sohn eines israelitischen Buchhändlers, studierte in Wien und ward dann Mitarbeiter hervorragender Blätter in Leipzig, Stuttgart und Brüssel. 1841 begründete er in Brüssel eine Wochenschrift: »Grenzboten« (s. d.), deren Redaktion später nach Leipzig übersiedelte, wo K. 1846 die Schrift »Belgien in seiner Revolution« (Leipz. 1846) veröffentlichte. Im gleichen Jahre führte das Hofburgtheater in Wien sein Drama »Die letzte weiße Rose« mit Erfolg auf. 1848 wurde K. in den Fünfziger-Ausschuß und später für Teplitz in Böhmen in das Frankfurter Parlament gewählt. Im Oktober gründete er in Wien die »Ostdeutsche Post«, eine politische Zeitung von würdevoller Haltung, die 1866 endete. K. wurde erst in den Gemeinderat, 1867 in den Reichsrat gewählt, wo er zu den politisch bemerkenswertesten Rednern zählte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 853.
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