Kyzĭkos

[906] Kyzĭkos, milesische Kolonie in Mysien, auf der Südspitze der Insel Arktonnesos in der Propontis (Marmarameer), die heute mit dem Festland zusammenhängt, beherrschte in ihrer Blütezeit (4.–2. Jahrh. v. Chr.) die Inseln der Propontis und Teile der mysischen Küste. 410 v. Chr. besiegte bei K. Alkibiades die Spartaner zur See und zu Lande. Von Mithradates 74 v. Chr. hart belagert, wurde die Stadt durch Lucullus entsetzt, verlor aber unter Tiberius ihre Freiheit. Dennoch blieb sie noch lange durch Handel, Fischfang und Schiffahrt blühend, bis mehrere Erdbeben, besonders 443 n. Chr., und die Eroberung durch die Araber (675) sie völlig vernichteten. Ruinen Balkizserai. Der griechische Erzbischof mit dem Titel von K. ist der vierte im Range nach dem ökumenischen Patriarchen und residiert im nahen Artaki.[906]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 1.
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