Lérida [2]

[435] Lérida, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), 140 m ü. M., in fruchtbarer Ebene am Abhang eines Hügels, am rechten Ufer des Segre, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Barcelona-Saragossa und L.-Tarragona, Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs, hat alte Mauern, ein Kastell und drei detachierte Forts, eine Römerbrücke über den Segre, einen Palast der Könige von Aragonien, eine ehemalige spätromanische Kathedrale mit gotischen und maurischen Zutaten (1203 von Peter II. von Aragonien begonnen) und 72 m hohen Turm, eine neue Kathedrale (1761–81 erbaut), ein Priesterseminar, ein Instituto (früher auch eine Universität) mit kleinem Museum, bedeutende Industrie (in Glas, Leder, Papier, Seide, Woll- und Baumwollwaren) und Handel mit Getreide, Öl und Holz und (1900) 21,432 Einw. L. ist das alte Ilerda (s. d.), die Hauptstadt der Ilergeten. In der Ebene von L. zwang Cäsar 49 v. Chr. die Pompejanischen Legaten Afranius und Petrejus zur Kapitulation. Am 23. April 1810 hier Sieg der Franzosen unter Suchet über die Spanier unter O'Donnell, worauf sich die Stadt 14. Mai den Franzosen ergab. Vgl. Pleyan de Porta, Historia de L. (Madr. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 435.
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