Laacher See

[2] Laacher See, See im preuß. Regbez. Koblenz, nördlich vom Dorf Niedermendig im Kreis Mayen, 275 m ü. M., hat 8 km im Umfang, ist 53 m tief und von einem Kranz hoher Berge umgeben. Diese bestehen durchweg aus vulkanischem Material (Schlacken, Bomben und Tuffen von trachytischen und basaltischen Gesteinen, besonders Leucit- und Bimssteintuffen, untergeordnet auch Laven) und sind das Produkt der ehemaligen vulkanischen Tätigkeit in diesem Teil der Eifel, deren Mittelpunkt die Gegend des Sees war. Der See selbst wird trotz seiner Größe und geringen Tiefe mit den Maaren (s. d.) der Eifel verglichen und wie diese als ein Kratersee aufgefaßt. Das Wasser ist hellbläulich, sehr kalt und widerlich von Geschmack. Der See hat keinen natürlichen Abfluß; der Spiegel desselben soll daher beträchtlichen Schwankungen ausgesetzt gewesen sein, bis im 12. Jahrh. auf der Südseite ein 1 km langer Stollen angelegt wurde. Vgl. Dechen, Geognostischer Führer zum Laacher See (Bonn 1864); Dressel, Geognostisch-geologische Skizze der Laacher Vulkangegend (Münster 1871); Steinbach, Führer zum L. (3. Aufl., Neuwied 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 2.
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