Laacher See

[942] Laacher See, See im Kreise Mayen des Regierungsbezirks Coblenz in der preußischen Rheinprovinz, 11 Meile von Andernach; wahrscheinlich der Krater eines erloschenen Vulkans, mit vulkanischen Umgebungen; 8694 Fuß lang, 7890 Fuß breit u. 214 Fuß tief, hat 40 Quellen, helles bläuliches, kaltes, widerlich schmeckendes Wasser, Krebse u. vorzügliche Fische, wirst, vom Winde bewegt, eisenhaltigen Sand aus u. friert nur höchst selten zu; bis zur Mitte des 12. Jahrh. hatte er keinen Abfluß u. nur erst, als nach langen heftigen Regengüssen das hoch anschwellende Wasser die Abtei bedrohte, wurde 1152 ein unterirdischer Abzugsgraben angelegt, welcher gewöhnlich trocken ist u. nur beim Schmelzen des Schnees od. nach heftigem Regen den Wasserüberfluß nach der Nette abführt. Am nordöstlichen Ufer ist ein Erdloch (Mofette), aus welchem fortwährend kohlensaures Gas entströmt, welches kleine Thiere, die in die Nähe gebracht werden, tödtet. Daher mag wohl die Sage entstanden sein, daß kein Vogel über den See hinweg fliegen könne. In der Nähe eine säuerliche, wohlschmeckende Mineralquelle.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 942.
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