Lamey

[79] Lamey, August, bad. Staatsmann, geb. 27. Juli 1816 in Karlsruhe, gest. daselbst 14. Jan. 1896, Anwalt in Freiburg i. Br., war 1848–52 Mitglied der badischen Zweiten Kammer, ward 1856 Professor der Rechte in Freiburg, 1860 Präsident des Ministeriums des Innern und führte die kirchliche Gesetzgebung Badens durch. In der innern Politik liberal und konstitutionell gesinnt, aber durch die Haltung Preußens in der schleswig-holsteinischen Frage mehr und mehr zum großdeutschen Parteistandpunkt hinübergedrängt, blieb er 1865 auch unter Edelsheim im Amt und nahm 26. Juli 1866 nach dem Ende des Krieges mit diesem seine Entlassung. Seit 1860 Mitglied der badischen Kammer, gehörte L. 1871–73 und 1879 dem Reichstag als Nationalliberaler an. 1878–92 war er Präsident der badischen Zweiten Kammer. Darauf zog er sich vom politischen Leben zurück. 1904 wurde ihm in Mannheim ein Denkmal errichtet. Vgl. Lewald, August L. (Heidelb. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 79.
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