Latham

[224] Latham (spr. lēthĕm), Robert Gordon, engl. Linguist und Ethnolog, geb. 24. März 1812 zu Billingborough in der Grafschaft Lincoln, gest. 9. März 1888 in Putney, studierte zu Cambridge Medizin, wurde Assistenzarzt am Middlesexhospital, verweilte 1823–1833 in Dänemark und Schweden und erhielt schließlich die Professur der englischen Sprache und Literatur am University College in London. Sein Ruf knüpft sich an ethnologische und linguistische Untersuchungen. Von seinen zahlreichen Werken galten die ersten der geschichtlichen Entwickelung der englischen Sprache, wesentlich mit auf Grund der Grimmschen Arbeiten: »Treatise on the English language« (1841, 5. Aufl. 1862); »History and etymology of the English language« (1849); »Handbook of the English language« (1851, 9. Aufl. 1875). Dann wandte er sich der Ethnologie zu und begann seine hierauf bezüglichen Publikationen mit der »Natural history of the varieties of man« (1850) und einer Ausgabe von Tacitus' »Germania« (mit Abhandlungen, 1850). Alsdann beschrieb er die Rassen Englands (1852), der Kolonien, Europas, Rußlands (1854), der Erde (1855). Hierauf kehrte er zu sprachlichen Arbeiten zurück: »Logic in its application to language« (1856); »Elements of comparative philology« (1862); »Dictionary of the English language, founded on that of Johnson and Todd« (1867–70, 2 Bde.). L. gehörte zu den Gründern der Philological Society in London; auch verdankt man ihm die Einrichtung der ethnologischen Sektion im Kristallpalast zu Sydenham.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 224.
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