Lausitzer Gebirge

[257] Lausitzer Gebirge (Lausitzer Bergland), im weitern Sinne das ganze östlich von der Elbe im S. bis zur Iser, im N bis Görlitz und in die Gegend von Meißen reichende Bergland (s. Karte »Sachsen, Königreich«), bestehend aus einer Hochfläche mit aufgesetzten Ketten und Kuppen; im engern Sinne das südlich von Zittau auf der böhmischen Grenze bis an die Iser sich hinziehende Gebirge, in dem sich die Phonolithkegel der Lausche (792 m) und des Hochwaldes (748 m) erheben. Der höchste Gipfel des Gebirges ist der aussichtsreiche Jeschken (1013 m) in Böhmen, südwestlich bei Reichenberg. Bekannt sind ferner der Oybin (s. d.) bei Zittau und die Sandsteinfelsen von Klein-Skal in Böhmen an der Iser. Der nördliche Teil billet eine Granitplatte, umschließt aber neben Diluvialbildungen bei Zittau auch ein Tertiärbecken mit mächtigem Braunkohlenlager und zahlreiche Basaltkegel. Innerhalb dieses Gebietes liegt die zur Heidenzeit berühmt gewesene Berglandschaft zwischen Bischofswerda und Löbau, woselbst auf der südlichen Bergreihe der Falkenberg (606 m), auf der nördlichen der Czorneboh (554 m) sich erhebt. Auch das Königshainer Gebirge in Schlesien zeigt Erinnerungen an die Heidenzeit (Totenstein). Noch sind erwähnenswert der Kottmar (583 m) mit einer Spreequelle, der Löbauer Berg (450 m), der aus Nephelinfels, und die Landeskrone (427 m) bei Görlitz, die aus Basalt besteht. Gebirgsvereine in Zittau, Eibau etc. sind tätig, die Schönheiten des Gebirges dem Touristenverkehr zu öffnen. Vgl. »Meyers Reisebücher: Dresden, Sächsische Schweiz und L. G.« (7. Aufl., Leipz. 1905); Schlegel, Praktischer Touristenführer. L. G. nebst Jeschkengebirge etc. (Dresd. 1904); Popig, Die Stellung der Südostlausitz im Gebirgsbau Deutschlands (Stuttg. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 257.
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