Le Franc

[321] Le Franc (spr. lö frang), Jean Jacques, Marquis de Pompignan, franz. Dichter, geb. 10. Aug. 1709 in Montauban, gest. 1. Nov. 1784 in Pompignan, war anfangs Generaladvokat, dann erster Präsident am Obersteuergericht seiner Vaterstadt, gab aber sein Amt auf, um sich ganz der Literatur zu widmen, und wandte sich nach Paris, wo er 1759 in die Akademie aufgenommen wurde. Durch seine Eitelkeit und seine religiöse Überzeugung in einen heftigen Streit mit den Enzyklopädisten, besonders mit Voltaire und d'Alembert, verwickelt, unterlag er den wuchtigen Streichen seiner Gegner und zog sich auf sein Landgut Pompignan zurück. L. besaß umfassende Kenntnisse, besonders in den alten Sprachen, und war der erste, der den Äschylos ins Französische übersetzt hat. Seine Tragödie »Didon« (1734) war zum Teil eigne Erfindung, zum Teil aus Vergil und Metastasio entlehnt. Seine lyrischen Gedichte sind fast ganz vergessen, doch enthalten die »Poésies sacrées« (Par. 1734 u. ö.) poetische Stellen; besonders geschätzt wurde seine Ode auf den Tod Jean Baptiste Rousseaus. Seine »Œuvres complètes« erschienen Paris 1784, 6 Bde., »Œuvres choisies« das. 1822, 2 Bde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 321.
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