Lebeau

[277] Lebeau (spr. löbō), Joseph, belg. Staatsmann, geb. 3. Jan. 1794 in Huy, gest. daselbst 19. März 1865, trug, seit 1819 Advokat, durch seine publizistische Tätigkeit zur Union der liberalen und katholischen Opposition gegen die niederländische Regierung bei und war nach der belgischen Revolution von 1830 als Mitglied des Nationalkongresses wie als Minister des Auswärtigen (seit Ende März 1831) an der Wahl Leopolds I. zum König wirksam beteiligt. 1832 bis 1834 war er Justizminister, seit 1838 Gouverneur der Provinz Namur, 1839 kurze Zeit auch Gesandter beim Deutschen Bund, 1840–41 abermals Minister des Auswärtigen und erhielt 1857 den Ehrentitel eines Staatsministers. In der Kammer (1831–64) und in der Presse gehörte L. zu den rührigsten Vertretern der liberalen Partei. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Observations sur le pouvoir royal« (Lütt. 1830); »La Belgique depuis 1847« (Brüss. 1852, 4 Tle.); »Lettres aux électeurs belges« (das. 1853–56,8 Hefte). Seine »Souvenirs personnels et correspondance diplomatique 1824–1841« gab A. Fréson heraus (Brüss. 1883). Val. Juste, Joseph L. (Brüss. 1865).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 277.
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