Locle, Le

[651] Locle, Le (spr. lockl'), Flecken und Bezirkshauptort im schweizer. Kanton Neuenburg, einer der beiden Hauptsitze der jurassischen Uhrenindustrie (s. Neuenburg), 922–941 m ü. M., Knotenpunkt der Linie Neuchâtel-Col des Roches der Jura-Neuenburger Bahn und der Schmalspurbahn L.-Brenets, hat 3 Kirchen, 2 Collèges, eine Sekundär- und eine Handelsschule, Gewerbeschule, Technikum, Elektrizitätswerk, Metallkontrollbureau (mit Uhrmacherschule), Bibliothek, Museum, ein Denkmal des Schmiedes und Gründers der Uhrenindustrie Jean Richard und (1900) 12,624 Einw., darunter 1675 Katholiken. In ca. 70 Uhrengeschäften (Hausindustrie und größere Fabriken) werden jährlich durch ca. 2400 Personen über 140,000 Uhren verfertigt. Außerdem befindet sich daselbst eine Schokoladen- u. Zuckerwarenfabrik. Vor dem Tunneleingang des nahen, 1870 behufs Anlegung einer Straße durchbohrten Col des Roches waren die sogen. Moulins souterrains, die von dem in einer Felsenspalte verschwindenden Wasser eines Talbaches getrieben wurden. Der Talbach (Bied) ist jetzt durch einen Stollen nach dem Doubs (s. d.) entwässert. Vgl. J. Monod, Le L. et les Brenets (Genf 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 651.
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