Lucānus

[763] Lucānus, Marcus Annäus, röm. Dichter, 39 bis 65 n. Chr., aus Cordoba in Spanien, Neffe des Philosophen Seneca, kam jung nach Rom und genoß die Gunst des Kaisers Nero, bis diesen die Eifersucht auf sein Talent ihm entfremdete. Als Teilnehmer an der Verschwörung des Piso, suchte er Rettung durch feiges Angeben; dennoch zum Tode verurteilt, ließ er sich die Adern öffnen. Wir besitzen von L. ein unvollendetes Epos: »Pharsalia«, das in 10 Büchern den Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus historisch genau, aber mit entschiedener Parteinahme für letztern schildert. Die Behandlung ist weniger poetisch als rhetorisch, zeugt aber von Talent. Ausgaben von Weber (Leipz. 1821–31, 3 Bde.), Hosius (das. 1892) und Franken (Leid. 1896–97, 2 Bde.); Übersetzung von Krais (Stuttg. 1863). Vgl. Genthe, De Lucani vita et scriptis (Berl. 1859); Schaubach, Lucans Pharsalia und ihr Verhältnis zur Geschichte (Meining. 1869).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 763.
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