Münter

[267] Münter, 1) Balthasar, Kanzelredner und Liederdichter, geb. 24. März 1735 in Lübeck, gest. 5. Okt. 1793 in Kopenhagen, habilitierte sich 1757 in Jena, ward 1761 Waisenhausprediger und Hofdiakonus in Gotha, 1763 Superintendent in Tonna und 1765 Prediger bei der deutschen Petrigemeinde in Kopenhagen. Außer vielen Predigten gab er heraus: »Geistliche Lieder« (1773 u. 1774), die, den Gellertschen und Cramerschen verwandt, in viele Gesangbücher übergegangen sind. Auch schrieb er die »Bekehrungsgeschichte des Grafen Struensee« (1772, Stolberg 1845), den er 1772 zum Tode begleitet hatte. Sein Leben beschrieb sein Sohn (Kopenh. 1793).

2) Friedrich Christian Karl Heinrich, Theolog und Altertumsforscher, Sohn des vorigen, geb. 14. Okt. 1761 in Gotha, gest. 9. April 1830 in Kopenhagen, wurde 1788 Professor der Theologie in Ko peu hugen und 1808 Bischof von Seeland. Er schrieb unter anderm: »Magazin für Kirchengeschichte und Kirchenrecht des Nordens« (Altona 1792–96, 2 Bde.); »Handbuch der ältern christlichen Dogmengeschichte« (Götting. 1802–06, 2 Bde.; dän., Kopenh. 1801–1804); »Die Religion der Karthager« (das. 1816, 2. Aufl. 1821); »Kirchengeschichte von Dänemark und Norwegen« (Leipz. 1823–33, 3 Bde.); »Sinnbilder und Kunstvorstellungen der alten Christen« (Altona 1825); »Der Stern der Weisen, Untersuchungen über das Geburtsjahr Christi« (Kopenh. 1827); »Die Religion der Babylonier« (das. 1827). Vgl. Mynster, Bischof Fr. M. (Kopenh. 1834); B. Münter, Familien Münter's Stamtavle (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 267.
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