Macedo [1]

[18] Macedo (spr. maßēdu), 1) Pater José Agostinho de, portug. Dichter, geb. 11. Sept. 1761 in Beja, gest. 1831 in Pedrouços, trat 1778 als Mönch zu Lissabon in das Augustinerkloster da Graça, ward 1792 aus demselben ausgestoßen, durfte indessen als weltlicher Priester fungieren, erhielt 1802 sogar die Stelle eines Hofpredigers, ward 1812 Deputierter und 1830 Chronist des Usurpators Dom Miguel. Seine Hauptwerke sind die epischen Dichtungen: »Gama« (1811; spätere vermehrte Ausgabe u. d. T.: »O Oriente«, 1814), »Newton« (1813), »Nova Argonautica« (1825) und das komische Heldengedicht »Os Burros« (1812). Als Prosaschriftsteller entwickelt er Witz und derbe Satire in den »Cartas a Manoel Mendes Fogaça« und »As pateadas«. M. war von maßloser Selbstüberhebung und hielt sein Epos für bedeutender als die »Lusiaden«.

2) Joaquim Manoel de, einer der Begründer der brasil. Nationalliteratur, geb. 24. Juni 1820 zu São João de Itaborahy in der Provinz Rio de Janeiro, studierte Medizin, wandte sich aber früh der Poesie zu und wirkte als Professor der brasilischen Geschichte am Kollegium Dom Pedro in Rio de Janeiro. Sein berühmtestes Werk ist: »A Nebulosa« (1857), ein lyrisch-episches Gedicht in sechs Gesängen, voll trefflicher Schilderungen der großartigen Natur Brasiliens, aber nicht ohne mancherlei Überschwenglichkeiten. Außerdem schrieb er Bühnenstücke, wie die nationale Tragödie »Cobé« (1855), die Komödien: »O fantasma branco« (1856), »Luxo e vaidade« (1859), »Torre em concurso« u. a., und zahlreiche Romane, als deren beste »Moreninha« (1844, 5. Aufl. 1877), »O moço louro« (1845, 5. Aufl. 1877), »Rosa«[18] (1854), »Vicentina« (3. Aufl. 1890), »A carteira de meu tio« (2. Aufl. 1859) und »As baetas de mantilha« zu nennen sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 18-19.
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