Menthōl

[620] Menthōl (Menthylalkohol, Menthakampfer, Pfefferminzölkampfer) Methylisopropylhexahydrophenol C10H20O oder

Tabelle

Hauptbestandteil des Pfefferminzöls, namentlich des japanischen, scheidet sich beim Abkühlen des Öls aus und besonders, wenn man von dem Öl etwa die Hälfte abdestilliert und den Rückstand abkühlt (Ausbeute etwa 50 Proz.). M. entsteht durch Reduktion von Menthon C10H18O (ein Keton). Es bildet lange, farblose, nadelförmige Kristalle, riecht intensiv nach Pfefferminze, ist in Wasser wenig, in Alkohol und Äther leicht löslich, schmilzt bei 42° und siedet bei 212°. Es bildet mit Säuren Ester, gibt bei Oxydation Menthon, bei Reduktion Hexahydrocymol, mit Phosphorsäureanhydrid Menthēn C10H18. M. erzeugt auf der Haut Kältegefühl, dann Brennen, es wirkt antiseptisch und örtlich schmerzstillend. Man benutzt es als geschmackverbesserndes Mittel, bei neuralgischen Beschwerden (Migränestifte, Mentholstifte, Nervenkristall), bei Kopfschmerz, Zahnschmerz, Knochentuberkulose, Diphtherie, Schnupfen, bei Durchfällen, Blähungen. Bepinselung mit einer Lösung von M. in 10 Teilen Äther wird gegen Insektenstiche empfohlen. Chlormethylmenthylester (Forman) wird gegen Schnupfen, Mentholjodol bei Erkrankungen der Nase, des Rachens u. Kehlkopfs angewandt.[620]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 620-621.
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